Von Sivry-sur-Meuse nach Neufchatel-sur-Aisne

Das sind jetzt die Amerikaner
Das sind jetzt die Amerikaner

Wie erwartet, die Nacht war kalt, saukalt. Aber ich will nicht jammern, es gibt halt Prioritäten.

Frühstück Fehlanzeige, also Aufbruch um halb 9. Immer noch kalt bei wieder wolkenlosem Himmel. Einsame Landstraßen und Teerwege führen  über diverse Höhenzüge. Schon kurz nach der Abfahrt wird ein Amerikanischer Soldatenfriedhof angezeigt. Aber zunächst komme ich an einen Französischen, der idyllisch zwischen Weizenfeldern und Viehweiden am Hàng liegt.

Als ich wieder mal einen Hügel überquere, tauchen vor mir zwei Portaltürme auf. Hier führt die Straße durch und es ist der Amerikanische Soldatenfriedhof. Ich lese, dass dies der Größte in Europa ist und über 14000 Kreuze hier aufgestellt sind. Sckon sehr bedrückend. Im Gegensatz zu den vorigen ist dies ein perfekt gepflegte Parkanlage. 

Nach einer längeren Abfahrt lande ich im Tal der Aisne. Diese mäandert ziemlich stark, sodass hier Radeln am Fluss nicht möglich ist. Stattdessen gibt es wie bisher schon ein stetes Auf und Ab oberhalb des Flusses.

Inzwischen läuft neben dem Fluss auch ein Kanal, der wesentlich gerader daherkommt.

Ab Attigny gibt es dann tatsächlich einen Radweg am Kanal entlang. Aber nach 3 km ist damit schon wieder Schluß. Im weiteren Verlauf gibt es immer wieder Baustellen, an denen am Radweg gearbeitet wird und Abschnitte, die befahrbar sind.

Nach 85 km erreiche ich Rethel, eine größere Stadt, in der endlich mal Leben herrscht. Hier mache ich mir Gedanken über einen Campingplatz. Gibt es aber keinen. Nur einen Camper - Stellplatz lt. Wegweiser. Den gibt es dann aber auch nicht mehr. Das Gelände ist völlig verwahrlost. Über Google finde ich ebenfalls keine Plätze in nächster Zeit und ich muss mir Gedanken über eine Aussenübernachtung machen. Zur Sicherheit kaufe ich noch etwas Notproviant.


Und so treibe ich dahin, mal am Kanal, mal daneben, immer auf der Suche nach einem alternativen Schlafplatz. Schließlich lande ich dann nach 120 km und 970 hm in Neufchatel-sur-Aisne, wo es auch nichts gibt ausser einen kleinen Parkanlage, in deren hinterster Ecke ich mein Zelt aufbaue.

In der Hoffnung, dass diese Nacht etwas wärmer wird, werde ich mich jetzt in meine Behausung zurück ziehen. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0