
Bin etwas spät dran. Grund gibt's später.
Der Himmel ist heute morgen wolkenlos. Der Plan ist, noch einige km in westlicher Richtung mehr oder weniger nah an der Nordküste zu bleiben und dann leicht südwestlich in Richtung Brest, der westlichsten Stadt Frankreichs abzuschwenken. Der Wind ist heute nicht ganz so stark, als ich dann leicht die Richtung wechsle, wird's noch besser. Die Temperatur ist angenehm, weil später wieder ein paar Wolken aufziehen. Ein Franzose, den ich beim vorläufig letzten Blick auf die Nordküste treffe, meint, das Wetter bleibt die nächsten 6 Tage schön. Schön für mich.
Beim Gelände ändert sich nichts. Es ist eine ewige Wellenbahn. Eine Zeit lang begleite ich die Autobahn. Jedesmal, wenn die auf einer Brücke ein Tal überquert, muss ich runter ins tiefe Loch.
So zieht es sich dahin. Nach 70 km kommt dann ein Stück, wo ich tatsächlich mal 10 km eben dahin rollen kann. Das war es dann aber auch. Als ich Brest schon von weitem erkenne, muss ich für die Nacht planen. Es ist bereits 6. Bei Lidl einkaufen und dann Campingplätze checken. Es gibt einen kommunalen in 5, 6 km Entfernung. Jetzt wird's ziemlich chaotisch. Google schickt mich erst mal wieder zurück, um mich dann über nicht existierende Wege auf einen Platz zu schicken, der auch nicht mehr existiert.
Also neu planen. Es gibt nur noch einen im Westen der Stadt, also nochmal 15 km mit weiteren 120 hm. Ich bin ziemlich geplättet. Zur Innenstadt sind es ca 2 km. Ich denke über ein richtiges Bett nach. Booking.com hat eines. Im Little Lodge Hotel für 58 €. Tut mir bestimmt mal wieder gut. Es ist inzwischen 9 als ich dort eintreffe. Nach 128 km und 1550 hm habe ich das auch verdient. Und dann tue ich mir auch noch die Euroliga an, um Deutschland ausscheiden zu sehen. Aber anschließend drehe ich noch eine Runde durch die menschenleere Innenstadt.
Keine Zeit zum Tagebuch schreiben.
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