Nach La-Bernerie-en-Retz

Hitlers U-Boot-Bunker in St. Nazaire
Hitlers U-Boot-Bunker in St. Nazaire

Nachdem ich die Nacht völlig unerlaubt auf dem Campingplatz zugebracht habe, musste ich schauen, dass ich in der Früh beizeiten verschwinde. Kein Problem. Um halb 9 bin ich unterwegs nach Süden. Zwischen La Turballe und La Baule gibt es tausende kleine Teiche, die der Salzgewinnung dienen. In La Baule kann ich mich noch gut an die kilometerlange Strandpromenade erinnern, gesäumt von unzähligen Hotels und Protzbauten. Was bringt Menschen dazu, hier Urlaub machen zu wollen?

Ich weiß, ich bin nicht von dieser Welt. 


Danach muss ich wieder ein bisschen weg vom Meer, erst in St. Nazaire sehe ich wieder Wasser. Auch hier kommt eine Erinnerung zurück. Dort stehen im Hafen immer noch die U-Boot-Bunker herum, die Hitler gebaut hat. Die Geschichte ging damals (ca. 1977) so, dass die Franzosen nach dem Krieg versucht hatten, das Zeug wegzusprengen. Hat aber nicht funktioniert. Jetzt steht die Anlage immer noch.

In der Ferne sehe ich schon die große Brücke über die Loire (Pond de St. Nazaire). Es geht heute ein ziemlich starker und böiger Gegenwind). Der Radstreifen hat vielleicht 90 Zentimeter, die LKW kommen bis auf wenige Zentimeter an mich ran. Alles andere als witzig. Rauf geht es noch einigermaßen, aber runter ist es der Horror. Meine linke Hand ist völlig verkrampft und taub, als ich unten ankomme und die Scheissbrücke verlassen kann. Dagegen hat die Seine - Brücke bei Le Havre noch Spaß gemacht.

Nachdem es morgens noch lange bedeckt war, ist es jetzt wieder richtig heiß. In Pornic (ja, das heißt so) versuche ich einen Platz im Schatten für eine kleine Pause zu finden. Vergebens. Ein paar km weiter rausche ich steil zu einem kleinen Strand runter. Von weitem sehe ich da unten zwei Bäume stehen. Mist, da liegen schon ein paar Leute. Also wieder rauf und auf dem schattigen Parkplatz Siesta machen. Die nächste Stadt ist schon La-Bernerie-en-Retz, der Wegweiser zum Campingplatz kommt wie gerufen. Nach der Erfahrung von gestern lieber etwas früher mit der Suche beginnen. Und es klappt auch sofort. Ist zwar nicht direkt am Strand, aber schön, mit grossem Schwimmbad, modernen sanitären Anlagen, Sitzgelegenheiten, und dazu wieder einer der billigen Plätze. 10,50. Das versteht kein Mensch.

Nach 82 km und 650 hm langt es heute. Muss auch meinen Allerwertesten noch schonen.

Das anschließende Bad im Meer ist ein Genuss. Mindestens 22 Grad, nach den 15 von vorgestern in Quiberon ein krasser Gegensatz. 

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