
Gestern vom Meer weg nach Bordeaux, heute wieder zurück. Aber zunächst mit Verzögerung. Um 7 fängt es an zu regnen, dann kommen auch wieder Blitz und Donner dazu. Aber um 9 ist der Spuk vorbei und um 10 die Klamotten wieder einigermaßen trocken. Nachdem ich dann den Großraum Bordeaux auf einigermaßen guten Radwege verlassen habe, tauche ich wieder ein die endlosen Wälder, diesmal aber nicht auf separaten Radwegen, sondern immer schon entlang von viel befahrenen Landstraßen. Manchmal mit Seitenstreifen, manchmal ohne, dann plötzlich auch wieder mit einem richtigen Radweg. Alles im schönen Wechsel. Mit dem besinnlichen Radeln von gestern hat das nichts zu tun. Deshalb gibt's auch so gut wie keine Bilder. 10, 20 km ohne eine einzige Kurve, da kriegste echt die Motten.
Das heutige Ziel Biscarrosse habe ich mir gestern ausgedacht, nachdem mir mein Freund Fritz K. aus N. erzählt hat, dass er früher hier immer seine Familienurlaube gemacht hat. Gestern Abend also habe ich bei der Recherche festgestellt, dass das genau eine Tagesetappe entfernt ist. Erst die letzten 10 km vor der Stadt war dann Wasser zu erahnen, aber nicht das Meer, sondern der Lac de Biscarrosse. Dann habe ich noch festgestellt, dass es zwei davon gibt, einen nördlichen und einen südlichen, und die Stadt genau dazwischen. Und dann gibt's auch noch Biscarrosse - Plage, das nochmal 10 km entfernt ist. Ganz schön verwirrend. Und überall gibt es Campingplâtze, aber in Stadtnähe nur einen.
Also gut, den nehme ich. Allerdings ist dieser ziemlich verwaist, so dass ich mich nochmal zu einem kleinen Fussmarsch aufmache. Auch die Innenstadt ist völlig leer. Die Brasserie, an der ich am Mittag ein Warsteiner getrunken habe, längst geschlossen. Da steht noch die Kirche rum, aus der offenen Seitentür drängen sich Töne in meine Ohren Drinnen probt eine Sangestruppe. Nachdem ich eine Zeit lang zugehört habe, kommt eine der Sängerinnen zu mir her und erklärt mir, was sie so machen. Probe für ein Friedenskonzert für die Ukraine am Samstag. Ob ich auch komme? Geht natürlich nicht. Weiter, immer weiter. Später fragt mich das gleiche auch noch der Saxophonist.
Ach ja, vdie Statistik:93 km, 320 hm. Und morgen radle ich den ganzen Tag am Meer entlang.
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