
Ich gebe zu, ich habe lange nicht mehr so gut geschlafen. Und dann noch ein Frühstück mit zwei Spiegeleiern - das ist kaum zu toppen. Merci beaucoup Véronique, Tim et Yannis pour votre hospitalité.
Eigentlich hatte ich lt. Wetterbericht gewittriges Wetter für heute erwartet, aber es ist nur grau. Und pünktlich mit der Abreise tröpfelt es. Gleich aus der Stadt raus merke ich, dass es heute steigungsmässig zur Sache geht. Gleich vorweg : Ich bin jetzt im Baskenland unterwegs. Und dazu noch ein bisschen unnützes Wissen für alle, die eh schon alles wissen : Wie in der Bretagne ist jetzt wieder alles zweisprachig angeschrieben, Baskisch und Französisch.
In der Ferne sind längst die Pyrenäen zu sehen, auf die ich jetzt zusteuere. Die ersten beiden Berge auf meinem Weg liegen bereits in Spanien. Hier gilt wieder Helmpflicht, also schnell durch und nicht erwischen lassen. Zwischen beiden Grenzübergängen liegen genau 30 km. Der erste am Beginn des Aufstiegs zum Col Otxondo (602 m) und der zweite direkt auf der Passhöhe des Col Izpegi (690 m). Der erste Pass liegt im dichten Nebel, beim zweiten sieht es auch nicht viel besser aus. Immerhin gibt es bei der Abfahrt ein paar lichte Momente. Die Regenjacke ist jetzt fast im Dauereinsatz.
Im Tal angekommen, muss ich planen. Nach 20 km stellen sich nochmals 2 kleinere Gipfel in den Weg, also sollte ich spätestens am letzten Ort davor vor Anker gehen. Das ist Saint-Jean-Pied-de-Port. Schon bei der Einfahrt in den Ort sehe ich, dass hier einiges geboten ist, Lidl und diverse andere Supermärkte sind da und es gibt mindestens 4 Campingplätze. Aha, ich entscheide mich für den kommunalen, der liegt am nächsten zum Zentrum. Beim Anblick der vielen Zelte auf dem Platz ist mir klar, worum es hier geht. Der Ort liegt an der Hauptroute nach Santiago de Compostela. Jakobsweg - Pilger. Jede Menge Restaurants und Souvenirläden, vor der Kirche allerlei illustres Volk.
Dann ist es wie immer, sobald der Platz mehr als 12 Euro kostet (in diesem Fall 12,80), nimmt der Service ab. Seltsame Logik. So viele Zelter und keine einzige Sitzgelegenheit. Inzwischen beschwere ich mich über diesen Umstand immer gleich vor Ort. Und eine passende Rezension auf Google gibt es auch meistens. Es muss doch gelingen, die Welt ein bisschen besser zu machen. Wenigstens für uns Zelter.
76 km und 1500 hm waren es heute.
Und die Sitzgelegenheiten wären jetzt auch verwaist zwecks Dauerregen. Trink ich meinen Rose halt im Zelt.
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