Mane

Die Sonne scheint, es ist warm - so wünscht man sich das als Radler (unter anderem). Einem schönen Tag steht nichts im Weg. Das Hohenprofil sagt mir, dass zunächst 5 kleine Hügel im Weg stehen, danach geht es quasi nur noch bergab. Bis Mittag sollte das erledigt sein.

Raus aus Lourdes geht es ganz entspannt ein paar km flach dahin. Als dann der erste Hügel kommt, bin ich wieder weitab von der Zivilisation. Komoot meint es wirklich gut. Früher mit Karten hätte man diese Wege nie gefunden. Leider ziehen aber auch beizeiten wieder Wolken auf, die die Aussicht auf die höheren Pyrenäenberge leider ziemlich einschränken. 

Irgendwann erwischt es mich auch mal wieder mit ein paar km - Umweg, weil ich eine Abzweigung mit einer Hofeinfahrt verwechselt habe. Das passiert auch mit dem technischen Schnickschnak am Handgelenk. Ca. 30 km ziehen sich die 5 Hügel dahin, da habe ich dann schon 1000 hm auf dem Computer. Beim letzten Buckel denke, wo zum Himmel soll das noch alles hinführen. Und kaum ist der fünfte erklommen, mündet das Strässchen in eine breite Fernstrasse ein. Auch blöd, wofür dann die ganze Schinderei. Ab die Tendenz heißt Abwärts. Erst bei km 90 stellen sich dann nochmal zwei Wellen in den Weg. Die Wolken hängen jetzt immer dicht hinter mir, vor mir ist alles blau. Aber vermutlich werde ich dieses Rennen verlieren.

Inzwischen habe ich auf meinem Handy eine Nachricht von meinem Provider entdeckt, die mir sagt, dass mein Datenvolumen ab sofort aufgezehrt ist. Jetzt kann ich nur hoffen, dass ich irgendwo einen Wegweiser zu einem Campingplatz finde.

Als ich bei der letzten Abfahrt in die Stadt Mane rausche, geht mein Wunsch sofort in Erfüllung. Um ein paar Ecken rum und schon bin ich da.

Der ist wieder ein von den billigen und guten, alles geplegt, Sitzbänke, Tische, Aufenthaltsraum, WLAN, Schwimmbad, 9,40.  Und ausser mir und einem Wohnwagen niemand da. 

104 km und 1290 hm waren es heute.