
Mein Ruhetag am Montag ist schnell abgehakt. Nur der Vollständigkeit halber.
Langer Marsch zum Strand Espiguette, kaum eine Stunde da, schon zieht ein Gewitter auf. Also zurück. Zumindest bewahrt es mich vor einem weiteren Sonnenbrand. Der Rest ist Schatten suchen, ruhen und Abends noch nach Aiges Mortes Radeln. Ich denke, endlich mal Fisch essen. Dorade ? Ne, die war nebenan. Ok, dann den Lachs. Und was bekomme ich? Lachs roh, kalt, Pommes. Einen Versuch war es wert.

Am Dienstag sitze ich bereits um 8 im Sattel. Das Frühstück nehme ich aber kurz danach in Aiges Mortes ein. Café au lait und ein Pain o' chocolat. Jetzt ist Kanal fahren angesagt. Dieser hier ist der Rhone - Sète - Kanal. Aber wie immer heisst es höllisch aufpassen. Auch Kanäle haben Abzweigungen und Kreuzungen. Viele km geht's also an den Kanälen entlang, dann muss ich weg davon und bin jetzt mitten in der Camargue drin. Ein holperiger und wohl schon längst vergessener Weg, aber ein paar Klischee - Bilder gibt es auch. Wildpferde. Keine Ahnung, Bob die wirklich wild waren. Die Flamingos hatte ich schon mehrfach an den Tagen davor und heute morgen kurz vor Aiges Mortes.
Pause in Arles, einmal um die Arena rum, weiter am Kanal entlang. Mein Ziel ungefähr ist Foss - Sur - Mer, hört sich nett an und ist der erste Kontakt heute zum Meer. Als ich 20 km vorher besagten Kanal verlasse, komme ich kurz danach an eine Schnellstraße. Hier steht Lkw an Lkw. Stau. Die wollen wohl alle in den Hafen von Port Louis. Raffinerien, Kraftwerke, es qualmt und es wird abgefackelt. Und jetzt fahre ich Mutterseelen allein an Hunderten, Tausenden stehenden LKW entlang, über Autobahn - und sonstige Kreuze hinweg und überall stehen sie. Durch alle Kreisverkehre hindurch. Es ist gespenstisch. Und von allen Seiten. Nur in meine Richtung läufts. In Foss - sur - Mer verlasse ich fluchtartig die Schnellstraße. Ich brauche ne Pause. Lage checken. Mein Vorsatz, die Hitze zu meiden und erst in den kühleren Stunden weiter zu fahren, ist mal wieder kläglich gescheitert. Ich habe bereits 115 km drauf. Aber hier campen, in diesem riesigen Industriegebiet? Geht gar nicht. Es gibt nur diese eine Straße weiter an Meer entlang. Google schlägt noch den Damm der Lagune daneben vor. Aber das ist die totale Katastrophe. Nicht fahrbar. Übelster Schotter, Staub, Dreck. Eine halbe Stunde brauche ich für die 3 km. Und dann wird's ganz krass. Nach Marseille sind es nach meinem Track noch etwas 30 km. Mit zwei kleinen Bergen drin. Das will ich auf keinen Fall heute mehr. Und anstatt an Ort und Stelle nach einem Platz zu suchen, verlasse ich Depp meinen Track an einen südlich liegenden Strand, wo es diverse Campingplätze gibt. Über mindestens 3 Berge hinweg. Und dann stehe ich an der Rezeption eines Platzes, zwei, sagen wir mal, aufreizende Damen sind auch da, nach langem hin und her schiebt die eine einen Zettel rüber. 37,61 Euro. Ich tippe leicht an die Stirn, mache kehrt und verlasse den Platz. Im Dorf gibt's einen Spar, ich kaufe Nudelsosse und begebe mich zum Strand.
Langsam runtergekommen. Es ist nicht der kommunale Strand, sondern ein eher felsige, wilder Strand. Und hier koche ich mir zwischen den Steinen Wind geschützt meine Penne Arribiata, total lecker. Es sind einige Leute da, das Gelände drum rum bietet viel freien Raum für ein Zelt. Alles klar also. Gegenüber vom Spar gibt es einen Pizza - Service, da bekomme ich noch ein paar kleine Heineken. Aber um halb 10 ist zu.
Mein Zelt steht kurz danach in einem Wäldchen am Strand, es wird eine harte Nacht. Ich bin völlig ausgetrocknet. Aber auch das geht rum. Da ich jetzt Strom sparen muss, gibt es meinen Blog halt später.
142 km, 720 hm.
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