Imperia

I'm Hafen von Monte Carlo
I'm Hafen von Monte Carlo

Weil mein Nachbar und ich gestern nicht mehr zahlen konnten, weil die Rezeption bereits zu war, müssen wir bis 9 Uhr warten, obwohl wir eigentlich schon seit 8 in den Startlöchern stehen. Kismet. Und dann komm ich noch kurz mit einem anderen Zeltnachbarn, der gestern auch noch spät mit dem Motorrad ankam, ins Gespräch. Eine Pôle, der gut Deutsch spricht und sein Motorrad in Madrid abholen musste, das dort seit einem Jahr rumstand.

Aber dann bin ich wieder im Sattel, vor mir liegt die ganze Bucht von Nizza. Ein toller Radweg geht die ganze Bucht inkl. Flughafen entlang. Erst ganz am Ende kommen ein paar kleine Steigungen. Heute gibt es fast keine Chance, falsch zu fahren. Und nach 35 km bin ich bereits in Monte Carlo.

Natürlich muß ich am Hafen entlang, danach in den Tunnel unterm Casino, durch den einmal im Jahr auch die Formel 1 durchrast. Und dann eine groteske Szene. Im Tunnel, Blaulicht, ein Smart hat sich in die Betonleitplanke gebohrt, die grad an dieser Stelle eine Lücke hat. Eine ältere Dame mit weißen Haaren daneben. Aber das ist schnell vorbei, raus aus der Stadt, ab und zu noch eine Welle bis Menton, wo ich wieder eine längere Siesta in einem schattigen Park einlege. 

Kurz darauf die Grenze, es kommt Ventimiglia, wo 2011 meine Alpenlängsung von Wien her endete. Und dann finde ich noch einen schönen Strand zum Baden, wo ich auch immer einen Blick aufs Fahrrad habe.

Ein paar km vor San Remo beginnt dann ein gigantischer Radweg, der auf einer ehemaligen Bahntrasse in Richtung Genua geht. Der pure Wahnsinn. Noch vor San Remo kommt ein 4 - 5 km langer Tunnel, super ausgeleuchtet, mit lauter Info - Schildern an der Decke zur Geschichte von Mailand - San Remo.

San Remo bemerke ich fast nicht. Schon krass, wenn der Weg immer vorgegeben ist. Die Ausblicke am Meer immer wieder toll, unterschiedlicher Bewuchs, aber fast immer ein guter Belag. Aber irgendwie kommt es mir vor, als ob die km heute besonders lang sind. Eigentlich müsste ich bald da sein, aber meine Uhr sagt mir, es sind immer noch 15 km. Und plötzlich geht es schneller als gedacht. Der Plan war 102 km, aber heute bin ich bei 90 im Ziel. Wie kann das sein? Dann kommt die Erleuchtung. Das waren die vielen Tunnel, in denen meine Uhr kein GPS hatte. 

Der Campingplatz in Imperia ist von der einfacheren Art (17,50), aber es gibt ein Restaurant, da gibt es die Spaghetti Bolognese für 8 Euro und dazu ein großes Moretti. Ein Traum. Ok, mein Running - Gag mit der Portionsgrösse funktioniert auch hier wieder, aber ich bin vielleicht wirklich kein Maßstab.

Gehen wir also mal wie geplant von 102 km und 920 hm aus. 

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