
Auch diese Nacht war schwierig. Der Platz war still, aber ein Paradies für Frösche. Und wenn die mal ruhig waren , hat irgendwo ein Köter gekläfft und die Frösche wollten dann auch nicht mehr still sein.
Um 6 ist die Nacht rum. Außerdem ist es bewölkt und lässt hoffen, dass die Hitze heute später kommt. Das lässt weiter hoffen, weit zu kommen. Statt der Hitze habe ich heute die volle Kanne Wind aus meiner Hauptrichtung Nordost. Und fast immer auf einer Hauptstraße mit LKW ohne Ende. Auch die kennen keine Gnade. Bei Gegenverkehr mit 20 cm Abstand an meinem linken Knie vorbei. Nein, es sind nicht alle so, aber es werden gefühlt immer mehr. Die letzten 40 km bis Cremona zähle ich mit den Markierungen alle 100 Meter runter. Es gibt auch Abschnitte mit einem breiten Randstreifen, auf ein paar km ist sogar wieder ein richtiger Radweg da. 15 km vorher taucht rechts plötzlich ein See auf, den Schildern nach aber eher was für Angler. Aber fragen kann man ja mal. Stimmt, hier dürfen nur Fische schwimmen. Aber es gibt ein bisschen Schatten und - ein Moretti. Das kommt bei der Hitze wirklich gut.
In Cremona gibt's einen Wohnmobilstellplatz am Po, der auch Zelte nimmt. Den steuere ich jetzt an. Wieder Seit an Seit mit den ganz großen Autos. Und die wollen alle auch genau da hin, wo ich hin will. An den Po. Da gibt's nämlich auch einen richtigen Hafen.
Nach 124 km und flachen 340 hm erreiche ich mein Ziel sicher und unbeschadet, was eigentlich jeden Tag einem Wunder nahe kommt. Aber ich glaube nicht an Wunder. Es ist einfach Dusel. Und höchste Konzentration.

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Linus (Mittwoch, 13 Juli 2022 00:02)
Was für eine, mit allen Emotionen gefüllte Tour. Wie toll, aufregend …
Morgen vielleicht Don Camillo und Peppone? Ich lass mich überraschen �