
Der Tag beginnt damit, dass zunächst nichts geht. Es regnet, es stürmt, aber lt. Wetterbericht kommt um 12 die Sonne raus. Da wird das Frühstück halt länger und zum ersten Mal auf der Tour lese ich wieder die Schwäbische. Um halb 12 bin ich startklar, da blinzelte sie schon ein bisschen. Der erste Teil der Strecke führt wieder in nordwestliche Richtung nach Lincoln, der Wind kommt also schräg von vorne. Ca. 15 km vor Lincoln bin ich auf einer ehemaligen Bahntrasse am Kanal von Boston nach Lincoln unterwegs. Auch heute sind die Motive wieder rar, das einzig richtige Motiv, die Kathedrale von Lincoln verpasse ich, weil ich auf eine nähere Perspektive hoffe. Wie doof kann man sein.
In Lincoln gibt's die erste Pause, danach dreht die Richtung nach Norden und der Wind kommt von der Seite. Dafür geht's jetzt in leichten Wellen den Berg hoch. Auf einem Höhenrücken habe ich das erste Mal seit langem einen weiten Überblick über flaches Land. Wobei hier vor allem zwei Kraftwerke mit vielen Kühltürmen ins Blickfeld rücken.
Einen Campingplatz kann ich heute nicht erwarten. Muss mich also mal wieder auf eine Aussenübernachtung einstellen. Weil ich aber so spät gestartet bin, lasse ich mir Zeit. Wie immer ist es gar nicht so einfach, bei den vielen Farmen mit ihren eingezäunten Territorien einen Platz zu finden.
Es wird bereits dunkel, als ich mich der Hafenstadt Goole nähere und im Hafengebiet ein etwas verwildertes ehemaliges Parkgelände entdecke, das sich bestens für meine Zwecke eignet. Man muss nur warten können. 115 km trotz Spätstart.