Prora auf Rügen

Das Beste gleich am Anfang : Das Wetter. Es bleibt heute wie gestern durchgehend schön. Am Ende sogar noch einen Tick wärmer und der Wind aus wechselnden Richtungen, also auch mal von hinten. 

Die Strecke ist heute eher langweilig. Nachdem ich am Anfang die Bucht von Priebitz - Dammgarten umfahren habe, muss ich an die B105 bis nach Stralsund. Ab hier 42 bolzgerade Km. Am Anfang noch mit einem guten Radweg, aber dieser ist dann plötzlich verschwunden. Dafür ist die Straße dann etwas später wegen Bauarbeiten gesperrt und ich bin alleine drauf. Auf einem durchgängig aufgerauhten Belag. Die anderen müssen eine Umleitung fahren. Auf ca. 5 km geht das so und ich bin ziemlich durchgeschüttelt. Bis auf zwei einsame Arbeiter arbeitet niemand auf der ganzen Baustelle. Crazy. Danach sind die anderen dann auch wieder da. Auch einen Radweg gibt es wieder auf den letzten Km Richtung Stralsund. Hier ist eine längere Pause fällig.

Danach geht's rüber auf die Insel Rügen. Eine offensichtlich relativ neue Brücke geht parallel zur alten Brücke. Auch danach laufen beide Straßen immer nebeneinander her. So ein Blödsinn. Zunächst auch der Radweg, der aber irgendwann einen weiteren Bogen nimmt. Es ist völlig einsam, alles flach. Keine landschaftlichen Highlights. So geht das bis Bergen, der Inselhauptstadt. Hier nehme ich ich ein Weizen für 6 Euro und mache mich danach auf zu meinem inzwischen ausgewählten Tagesziel, den Campingplatz Prora an der Nordostseite der Insel. 12 km sind es noch bis dahin. Ganz einfach zu finden, ein Stück der Bundesstraße entlang, dann links ab und schon bin ich da. Von wegen. Da, wo ich links ab müsste, ist die Straße gesperrt. Zwei Km später merke ich, dass das mein Abzweig gewesen wäre. Es folgt eine üble Kopfsteinpflaster Passage durch den Wald. Und danach kommt auch tatsächlich die Baustelle. Dumm, dass genau hier auch der Abzweig zum Campingplatz gewesen wäre, was ich wiederum nicht bemerke. Also komme ich mal wieder aus einer völlig anderen Richtung auf dem Campingplatz an, als geplant.

Am Ende habe ich dann eher 20 als 12 km von Bergen aus gebraucht, was aber bei insgesamt 108 km nicht so arg ins Gewicht fällt. Auf dem Campingplatz erklärt man mir, dass ich für Strom zahlen müsste, wenn ich z. B. mein Handy aufladen wolle. Ich muss lachen, der Typ ist etwas angesäuert. Das hatte ich noch nie. Die Steckdosen in den Sanitärräumen sind abgeschaltet. Auch die Duschen sind im Preis von 18,80 nicht includet. Wenn ich es mal ein bisschen sarkastisch formulieren darf: Jahrzehnte lang haben wir sie mit unserem Soli unterstützt und zum Dank nehmen sie uns jetzt aus.