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Wolgast

Fähre Glewitz auf Rügen
Fähre Glewitz auf Rügen

Die Nächte sind immer noch erbärmlich kalt. Da brauchts wieder alles,  um heil durchzukommen. 

Um 9 bin ich startklar, Frühstück ist auf später verschoben. Mein Track sagt, dass ich schnurstracks direkt vom Campingplatz südwärts durch den Wald fahren soll.  Der Typ von der Rezeption rät dringend davon ab. Hier war früher alles Militärgelände, erst die Nazis,  dann die Russen und schließlich die Nationale Volksarmee der DDR.  So ist auch Binz und Prora entstanden.  Also gehe ich auf den Radweg entlang der Bahnlinie und Hauptstraße und komme direkt nach Binz. Von den ehemaligen Nazi - Bauten sehe ich nicht viel, aber es scheinen jetzt alle Ferienzwecken zu dienen. Ein bisschen  Promenade, Strand gucken,  es sind massig Leute unterwegs.  Kein Wunder,  hier hält auch direkt der ICE aus Berlin.  Danach bin ich auf einer vielbefahrenen und erstaunlich bergigen Landstraße unterwegs,  die an einem Abzweig,  an dem es eigentlich ruhiger sein soll,  plötzlich zur übelsten Kopfsteinpiste wird. Ich versuche,  auf dem sandigen Seitenstreifen durchzukommen. Nach 2 km ist der Spuk aber vorbei und komme auf völlig einsamen Straßen bis in den Süden von Rügen zur Glewitzer Fähre.  

Jetzt muss ich teilweise an die Bundesstraße in Richtung Greifswald.  Parallel dazu läuft eine Kopfsteinpflasterpiste, der ich natürlich auf der Bundesstraße entgehen will. Was man mir aber mittels eines blauen 30 er Schildes verbieten will.  Also wieder zurück.  So zieht es sich dahin, irgendwann ist dann doch ein einigermaßen vernünftiger Radweg da. In Greifswald ist jetzt Siesta und ein kleines Schläfchen angesagt. Danach geht es mit frischer Kraft auf den Schlussspurt nach Wolgast,  wo es ziemlich nah zur Stadt einen kleinen Campingplatz für 13 Euro gibt. Hier komme ich gleich mit meinen holländischen Zeltnachbarn ins Gespräch,  die aus ihrer Heimat natürlich ganz andere Radwege gewohnt sind. Ein Stadtrundgang muss dann auch noch sein.  Ein Grieche am Hafen mit Blick auf Usedom erbarmt sich meiner. Ansonsten ist hier wie überall,  wo nicht gerade Binz ist, tote Hose. 

93 km und 470 hm waren es heute. 

Habe ich schon angedeutet,  dass es hier furztrocken und alles ganz braun ist?