Gaski (Pommern)

Rathaus Kolberg
Rathaus Kolberg

Die Nacht war, wie zu erwarten, kalt. Mich schlottert es noch beim Aufstehen. Die Sonne scheint zwar wieder aus einem blauen Himmel, aber der kalte Ostwind von gestern ist auch noch da. Der legt dann im Laufe des Tages immer noch ne Schippe drauf. Aber was jammere ich: Wind macht stark. Landschaftlich ist es heute wieder eher eintönig. Entweder bin ich im Wald unterwegs, wo ich wieder alle Arten von Wegbelag genießen darf, oder direkt am Meer, das ich dann aber meist auch nicht sehe, weil a) Hotels die Sicht verdecken, B) wiederum Bäume und c) hohe Dünen. Wenn Bäume dastehen, nimmt es dem Wind ein bisschen die Wucht. Aber das schlimmere ist die Kälte. Bis Kolberg halte ich im kurzen Hemd durch, aber spätestens beim Bier an einer kleinen Bar in der Innenstadt muss ich nachlegen, obwohl die Sonne immer weiter scheint. Der einzige Gast verwickelt mich gleich in ein Gespräch und als der weg ist, erzählt mir gleich der Wirt seine Erlebnisse in Deutschland während der Corona - Phase. Nebenbei bietet er mir auch gleich eine günstige Übernachtung an. Ich lehne ab, mein Tagespensum ist noch nicht geschafft. Ca. 20 km weiter kommt ein Campingplatz, der aber dann passen sollte. Als ich dort ankomme, meint die etwas ältere Dame an der Rezeption, dass mindestens 3 Nächte nötig sind, um bei ihr auf dem Platz zu bleiben. Ich bin geplättet. Ein junger Kerl, vermutlich ihr Sohn, nickt dazu. Kann aber nur polnisch, sie aber ein paar Brocken Deutsch. Er verschwindet dann und sie lässt sich tatsächlich von mir erweichen, ein Auge zuzudrücken. Aber nur Zloty und Cash. Kein Problem. Ça. 9 Euro. Dafür schön mit gepflegtem Rasen. Und die Dusche muss ich dann morgen noch zahlen. Je nach Dauer, die auf meinem Chip registriert ist. Es gibt jeden was neues zu lernen. 

Punktlandung, genau 100 km, alles flach.