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Danzig

Altstadt Danzig
Altstadt Danzig

Gestern Abend sind ein paar Wolken aufgezogen,  die wohl einen Wetterwechsel andeuten. Heute morgen wars aber wieder warm und sonnig. Und windig.

Heute steht nur ein Kurztrip auf dem Programm.  An Danzig kann ich nicht einfach so vorbeirauschen. Das gibt nur einen halben Tag. Aber der ist ziemlich ätzend. Die Strecke ist jetzt stark befahren,  meistens ohne Radstreifen und wieder mit vielen kleinen Wellen,  aber mit Tendenz nach unten. Irgendwann wird aus der Landstraße auch ne Bundesstraße,  was man auch am Verkehr bemerkt. 15 km vor Danzig wird daraus eine 4 spurige Autobahn, aber das tangiert mich nicht mehr,  weil es jetzt endlich einen Radweg in die Stadt gibt.  Nach 47 km bin ich um eins in der Stadt, genehmige mir einen Burger und ein Bier und mache mir Gedanken um die Nächtigung.  Einen Campingplatz gibt's 7 km vom Zentrum entfernt,  aber das bringt mir nichts. Also muss mal wieder Booking.com herhalten.  Für 47 € finde ich ein Apartment am Rand der Altstadt. Plattenbau, 8. Stock, aber gemütlich und sauber. Das Rad kommt im Aufzug mit hoch.  Einmal über eine Brücke und schon bin ich in der Altstadt.

Einmal quer durch durch die Fußgängerzone,  am anderen Ende raus durchs Tor. Da spielt eine Band. Ein Typ singt in Polnisch und spielt Gitarre, dazu gibt's Geige, Bass, Keyboard.  Da hängt ein Transparent mit einem Kreuz drauf,  es werden Prospekte verteilt,  an einem Stand werden Lebensmittel an offensichtlich Bedürftige verteilt. Ich versteh zwar nichts, aber die Musik gefällt mir. Ich vermute,  irgendwas christliches. 

Ein Typ hält eine Rede. Als er fertig ist, geht einer der Prospektverteiler zu ihm hin und macht eine Bemerkung in meine Richtung.  Er kommt sofort zu mir, will wissen,  woher, ich frage ihn, um was es hier geht und er meint,  sie wären eine Streetchurch.  Danach lässt er mich aber in Ruhe. Dafür kommt jetzt der Roadie,  also der Mensch, der sich um die Anlage kümmert,  und erklärt mir nochmal das mit der Streetchurch.  Und schon bin ich in einer richtigen Glaubensdiskussion drin. Am Ende bedankt er sich aber für das nette Gespräch,  obwohl er kein neues Schäflein gewinnen konnte.  Sachen gibt's.  

Danach brauch ich erstmal einen Schluck. In der Red Dog Bar.