Die Nacht war klar, der Morgen total vernebelt. Egal, ist ja heute eh nur ein halber Tag. Bis Mittag müsste ich in Klaipeda sein. Die Straße zieht sich einsam durch die Gegend. Nach 20 km kommt ein Bäcker und damit ein Kaffee und ein paar süße Stückle. 13 km vor Klaipeda treffe ich wieder auf die 141, auf der ich gestern fast den ganzen Tag war. Aber jetzt ist sie 4 - spurig mit einem geschotterten Seitenstreifen. Was für ein Schwachsinn. Auf ca. 7 km heißt das höchste Konzentration. Aber mindestens 2 Idioten sind immer dabei, die nichts checken. Zwei zuviel. Dann zweigt es ab in die Stadt, mit einem holprigen Platten-Radweg auf beiden Seiten. An einer großen Kreuzung wird gebaut, da kommt eine Brücke quer drüber. Für den Autoverkehr gibt's eine Regelung durch die Baustelle, Fußgänger und Radler sind aussen vor. Die müssen schauen, wie sie da durchkommen. Da weißt du gleich wieder, was du wert bist. Bei uns ist auch vieles noch ziemlich scheisse bezüglich der Radwege, aber hier ist es eindeutig 3 -Welt -Niveau. Obwohl? Die darf man nicht unterschätzen.
Egal, ich komme durch bis in die Innenstadt, wo ich gestern schon ein Bett gebucht habe, weil es einen Campingplatz nur auf der Halbinsel gibt. Direkt am Rand der Altstadt. Ich beziehe das Zimmer, ein bisschen Wäsche machen, Zeitung lesen, erster Stadtrundgang. Was man halt so macht, an einem Ruhetag.
Seit ich die Bundesstraße verlassen habe, kommen immer mehr blaue Flecken durch und es wird richtig warm. Als ich in Richtung Hafen komme, habe ich zwar Sicht auf die Halbinsel, die sog. Kurische Nehrung, aber bis rüber reicht der Blick nicht richtig, obwohl das höchstens 300 Meter sind. Total vernebelt.
Aber auch egal, es ist Ruhetag und irgendwann wird's schon aufmachen.
Ca. 2 km nordöstlich beginnt die Kurische Nehrung, bevor sie dann 98 km südlich in Kaliningrad andockt.
Ab morgen wird es auch hier wieder wieder warm.
46 km, 170 hm.
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