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Riga

Jurmala
Jurmala

Es wurden doch noch ein paar mehr gestern abend,  die Letzten haben mich dann auch noch von meiner Sitzbank vertrieben.  Die war für sie reserviert.  Habe ich eben die Heringe von meinem Zelt    rausgezogen und das ganze Geraffel am Stück 20 Meter weiter zur nächsten gezogen.  Und als die anschliessende Grillerei dann rum war, haben die Kinder von denen noch um mein Zelt rumgekickt. Das letzte Gelächter der Erwachsenen habe ich um halb drei noch mitgekriegt.  Soviel zur Nachtruhe an einem einsamen Flussufer.  

Dafür breche ich schon etwas früher auf, immerhin mit einem Kaffee aus dem vorhandenen Kaffeeautomaten.  Es ist wieder grau, aber angenehm warm. Eine Stunde später ist der Grauschleier aber verzogen und ich muss zur Abwechslung auch mal wieder für ein paar Km auf die Bundesstraße,  diesmal die A10. Aber dann geht es wieder davon weg.  Bei km 70 bin ich dann am Meer in der Rigaer Bucht. Die Straße führt parallel zum Ufer, immer wieder gibt's Zugänge zum Strand.  Oft gibt's dann einen mehr - oder weniger guten Radweg,  ab Jurmela muss ich  zwischendurch auch mal wieder an die Schnellstraße.  

Aber dann bin ich auf einem Radweg entlang der Bahnlinie in Richtung Riga unterwegs,  der abrupt 6 km vor dem Ziel in eine Schotterpiste übergeht. Danach ist noch ein bisschen Stadtverkehr angesagt.

  Ich bin mir immer noch unschlüssig,  ob ich auf den Campingplatz auf den der Altstadt gegenüber liegenden Seite, oder ein Zimmer für zwei Nächte nehmen soll. Ich habe eine verwegene Idee. Warum nicht in ein Hostel mit Mehrbettzimmern direkt in der Innenstadt?

Ich wäge ab. Bei Booking.com bekomme ich einen Schlafplatz für 50 € für zwei Nächte, der Zeltplatz kostet mich 30. Da ich mich inzwischen entschlossen habe, dass Riga mein Umkehrpunkt sein wird, ist das Hostel in der Innenstadt vermutlich die bessere Idee. Zack, und schon gebucht, direkt auf der Brücke über den Fluss.  Ein paar Minuten später sitze ich bereits vor dem Dom im Zentrum,  das Hostel direkt hinter mir. Ein Radler setzt sich an den Nebentisch, er hat mein Fahrrad gesehen und spricht mich an. Klaus aus Kisslegg, auf dem Weg von Berlin nach Tallinn,  ähnliche Route wie ich, die Rückreise aber dann mit Flixbus. Es wird richtig witzig,  wir verbringen auch den Abend noch zusammen.  In der Stadt ist richtig Halligalli. Es gibt ein Mittsommerfest. Überall spielen Bands. Auch direkt unter meinem Zimmerfenster. Das verspricht wieder eine ruhige Nacht.  

120 km, 450 flache  Hm. 

Samstag ist Ruhetag,  ab Sonntag geht's zurück in Richtung Süden,  nächstes Ziel Warschau. 

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