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Wegierska Gorka

Die Brauerei zum Bier, das ich in Polen meistens getrunken habe - Zywiec
Die Brauerei zum Bier, das ich in Polen meistens getrunken habe - Zywiec

Kurz noch zu gestern Abend.  Die Stadt ist sicher wunderschön,  aber diese Touristenmassen erschlagen einen. Hab mir natürlich auch den besten Tag ausgesucht. Samstag und tropische Temperaturen. Deshalb habe ich mich auch beizeiten vom Acker gemacht. Eine Geschichte dazu gibt's dann in der Langversion. 


So sitze ich also heute morgen kurz nach 9 bei wie erwartet hohen  Temperaturen und einem blöden Südwestwind im Sattel und genieße kurz (trotz Wind) den Radweg an der Weichsel.  Aber nach ein paar Km ist dann wirklich Schluss.  Parallel zum Fluss schickt mich mein Navigator auf einen einsamen Höhenrücken und gibt mir schon mal einen Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf.  Jetzt habe ich auch immer die Berge der hohen Tatra im Blick,  die ich heute und morgen überqueren muss. Wobei es sich auf dem direkten Weg nach Bratislava ziemlich harmlos anfühlt. 3 richtige Buckel stehen mir im Weg, die aber nicht höher als 800 Meter sind. Kurz nach dem mittleren ist die Grenze zur Slowakei.  Zum Wind ist es heute glühend heiss. Einmal muss ich bei einer polnischen Hausfrau,  die mit ihren Kindern im Pool planscht,  um Wasser betteln. Es dauert gefühlt ewig, bis ich endlich den ersten Berg erreiche. Bis dahin habe ich auch schon einige Hm. 8 % sind angezeigt, reine Höhe sind es aber nur ca. 400 Meter.  Aber mit einem Höllenverkehr. Auch die polnische Familie zieht es bei schönem Wetter in die Berge. An der Passhöhe ist ein riesiger Parkplatz,  eine riesige Hütte und zu meinem größten Entsetzen direkt vor der Hütte ein Freibad mit diversen Becken und Partymusik. Bergromantik auf polnisch.  Nein danke, dann lieber abfahren und hoffen, dass es unten irgendwo ein Bier gibt. 

In Zywiec gibt's einen riesigen See, den ich schon von weitem sehe. Ich steuere die Innenstadt an. Es gibt einen quadratisch angelegtem Marktplatz mit Brunnen und Wasserspielen und sage und schreibe10 gastronomische Betriebe ringsum. Kein Kolesch, kein Müller, kein Warth, einfach nur viele Kneipen. Hier werde ich die Hitze aussitzen und überlegen,  ob ich den zweiten Berg dann auch noch angehe. 

Dann stelle ich fest, dass das Bier, das ich meistens in Polen zu mir genommen habe, von hier stammt.  Zywiec. 

Bei den diversen Wasserspielen gibt's dann auch noch einen Zerstäuber,  der ganz feinen Wassernebel produziert,  da kann man bei dieser Hitze gerne mal zwischen zwei Bieren eine kleine Abkühlung abholen. Herrlich,  hier könnte man bleiben.  

Es gäbe sogar einen Campingplatz hier, aber zumindest die Anfahrt zum zweiten Berg will ich noch schaffen.  Und dann einfach nehmen,  was kommt. 

Es kommt zunächst eine Pension, die zwar Betten, aber kein Wasser hat. Man schickt mich zum Hotel an der Hauptstraße,  das wäre günstig.  Ok, ich habe keinen Bock mehr. Die Hitze und die 106 km mit 1250 hm , sowie das eine oder andere Zywiec haben mich ziemlich geplättet. Dann zum Abschluss in Polen nochmal ein Hotel.  Für 35 €. 



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