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Leskovac / Serbien

Links die Autobahn,  rechts die alte Straße
Links die Autobahn, rechts die alte Straße

So eine Nacht in freier Natur hat den Vorteil,  dass man früh los kommt. Ab 5 Uhr machen sich diese elenden Ringeltauben mit ihrem Geschrei bemerkbar, Frühstück gibt's eh keins, also was hält einen an diesem Ort fest. 

Heute bin ich fast durchgängig auf der Schnellstraße 158 unterwegs,  die fast immer unmittelbar oder zumindest in der Nähe der Autobahn entlangführt. Es ist noch etwas grau verhangen am frühen Morgen,  was wegen der Temperatur ja auch nicht so schlecht ist.  Dafür ist der Wind wieder voll da. Das bleibt wohl mein Schicksal. Seit ich die Donau verlassen habe, bläst er konstant aus Süden. 

Gleich am Anfang geht's über einen Buckel mit mäßigen 2 oder 3 % Steigung. Die meisten Höhenmeter mache ich dann aber bei der Abfahrt, weil die 158 einige Senken durchfährt,  die immer mit einem Gegenanstieg verbunden sind, während die Autobahn daneben auf Stelzen diese Senken überbrückt. Ab Aleksinac wechselt die 158 nach links, dann wird's auch ein bisschen hügeliger.  Inzwischen scheint die Sonne. Die Wolken haben sich fast komplett verzogen.  


So geht das bis Nis, der drittgrößten Stadt in Serbien. Aber ich bin zu früh da um aufzuhören.  Erst 71 km auf der Uhr, also weiter bis zur nächsten größeren Stadt, das ist in diesem Fall Leskovac, weitere 50 km entfernt. Inzwischen ist es aber wieder grau, in Nis kommen sogar ein paar Tropfen runter. Von der Temperatur her perfekt, wenn halt dieser blöde Wind nicht wäre.  

Als die 158 mal einen größeren Schlenker macht, kommen mir tatsächlich die ersten Fernradler seit Belgrad entgegen.  Zwei Mädels, mit Anhänger. Ein flüchtiger Moment.  

Wind und Wolken bleiben bis Leskovac, die Berge,  die mich links und rechts begleiten bieten bei diesen Bedingungen auch kein richtiges Fotomotiv und so bleibt es bei dem einen Autobahnbild.  

Weil ich natürlich nicht zweimal hintereinander in der Pampa nächtigen kann, ist es heute ein Hotelzimmer für schlappe 20 €. 

Noch eine allgemeine Feststellung. Je weiter südwärts ich komme, desto verwahrloster werden die Häuser und die Geschäfte, die Strassenköter nehmen in gleichem Maße zu. Die meisten in einem üblen Zustand. Morgen werde ich vermutlich die Grenze zu Nordmazedonien erreichen. In Skopje habe ich dann etwa 3 Viertel des Wegs bis Athen. 

120 km und 900 hm waren es heute. 


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