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Evzoni / Griechenland

So sieht Griechenland aus
So sieht Griechenland aus

Beim Aufstehen heute morgen merke ich, dass sich irgendwie etwas geändert hat. Es riecht schon ein bisschen nach Mittelmeer. Die letzten Tage war es zwar warm, aber immer auch ein bisschen wechselhaft. Die Grundfarbe war grün, jetzt wird sie braun. Das war auch an meinem Übernachtungsplatz so. Es ist schon richtig heiß, als ich mich um 8 Uhr auf den Weg mache. Zunächst noch an meiner Bundesstraße und im Abstand die Autobahn. Bei km 15 gibt's einen Kaffee und die Gelegenheit, meinen Tagesberichte von gestern hochzuladen.  

Bei km 50 mache ich eine längere Siesta im Schatten, ab hier bin ich dann einem einsamen Sträßchen direkt an der Bahnlinie und anfangs noch tief unten am Vardar-Fluss entlang unterwegs. Nach 3 km hat der Spaß mit dem schönen Sträßchen ein Ende. Feiner Schotter, grober Schotter, Schlammpiste, zugewachsener Waldweg, einfach alles, was möglich ist. Den Fluss sehe ich immer nur kurze Augenblicke. Ca. 20 km geht das so. Dann habe ich sie wieder, die Schnellstraße. Aber meistens ziemlich leer und entspannt. Es ist heute auf jeden Fall der heisseste Tag. Kurz vor der Grenze stellt sich dann wieder die Frage, ob der Komoot-Track wirklich zu einem Grenzübergang führt, oder nur einfach über die grüne Grenze. Ich frage jemand in der letzten Stadt und er meint, das wäre ein illegaler Übergang. Ich müsste an die Autobahn. Das wäre der einzige Übergang. Wie, schon wieder? Das hatte ich doch erst. Er meint, es gäbe einen abgetrennten Weg neben der Autobahn. Ich frage dann anschließend auch noch den Kellner beim letzten Bier in Mazedonien. Der schickt mich rüber auf die andere Seite der Autobahn. Dort käme ich parallel direkt zur Zollstelle. Da hat er recht, gegen die Einbahnstraße. Die mazedonischen und danach die griechischen Zöllner sehen das ganz entspannt, als ich auf der Autospur daherkomme. Den Griechen frage ich dann noch, wie ich jetzt wieder runterkomme. Einfach weiterfahren bis zur ersten Ausfahrt. So einfach ist das. Im ersten Dorf steuere ich direkt die Dorfkneipe an, nachdem ich meinen Nächtigungsplatz entdeckt habe. Ich stecke dann mitten in einer lautstarken, vermutlich politischen Diskussion drin. Aber ich verstehe ja nichts. 

Eigentlich war ich der Meinung, dass meine Sim-Karte wieder funktionieren müsste. Tut sie aber nicht. 

106 km, 690 hm. 


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