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Glyfas /Griechenland

In Larisa gestern Abend
In Larisa gestern Abend

Eine sehr quirlige Stadt, dieses Larisa. Freitagabend  -Ausgehtag, aber nicht mit den vielfach verschwitzten Radklamotten, dem 5-Tagebart und den schweissverklebten Haaren. Nach einem leckeren Risotto habe ich mich dann in die Flussauen eines durch die Stadt mäandernden Flusses begeben und dort einen gut erleuchteten Platz gefunden, an dem noch einige Gassigeher mit ihren Kötern unterwegs waren. Es war eine geruhsame Nacht.  


Kurz vor 8 beschaffe ich mir in einer Bäckerei einen Capo und ein furztrockenes Gebäckstück,  um danach frischen Mutes wieder an die Schnellstraße zu gehen. 4-spurig raus aus der Stadt mit zusätzlichen Lokalspuren links und rechts für den Anliegerverkehr. Auf mindestens 10 km. Hat man auch selten. Ich habe mir wieder wie gestern eine Vormittags - und eine Abendetappe eingeplant. Dazwischen wieder eine längere Siesta im hoffentlich reichlich vorhandenen Schatten.  Es klappt fast alles. Zum Ende des ersten Teilstücks kommt ein 300 Meter -Berg, die lange Abfahrt endet dann quasi in Almuros nach 71 km, Lidl ist auch wieder da und in der Stadt gibt's im Zentrum auch ein paar schattige Bänke. Dort nervt aber ein Jüngling mit seinem Kleinmotorrad, das aber klingt wie ein Großes mit seinen Beschleunigunsübungen. 


Weil ich ja genügend Zeit habe, entdecke ich etwas abgelegen vom Zentrum einen großen,  aber etwas heruntergekommen Park mit vielen schattigen Bäumen,  unter denen ich mich ausbreiten kann. Es dauert leider nicht sehr lange, bis selbiger Jüngling seine Fahrübungen an den Rand meines Parks verlegt. Rauf, runter, rauf, runter.  

Scheiss Timing. 

Aber die Zeit geht rum, um 5 bin ich bereit für  den zweiten Teil, 38 km mit zwei kleinen Bergen. Es wird jetzt seht einsam, nix mehr mit Schnellstraße,  jetzt mit völlig veränderter Vegetation.  Jetzt sind es Olivenplantagen, die mich über den Berg begleiten. Nach der ersten Abfahrt komme ich heute das erste Mal ans Meer, aber mein Ziel ist noch einen kleinen Berg und 9 km weiter in Glyfas, wo ich morgen zwei Optionen habe. 1. Weiter um einen Fjord rum mit wenig Geländegewinn, oder 2. Eine Fähre zu einer Insel rüber und mit einer zweiten wieder zum Festland, wo ich eine ganze Ecke abkürzen kann. Athen ist fast schon in Sichtweite. 

In Glyfas gibt's natürlich keinen Campingplatz,  ich stehe direkt vor einer Pension mit Strand und bekomme direkt ein Zimmer für 40 €. 


Meine erste Amtshandlung ist aber, in voller Montur ins Wasser zu springen, mich im Wasser auszuziehen,  in die Badehose zu schlüpfen und nach dem Aussteigen eine Dose Bier zu öffnen. Meine Vermieterin reicht mir dazu ein Handtuch. Das Leben kann so schön sein.  

110 km, 820 hm. 



Aktueller Standort Glyfas mit Blick auf Athen
Aktueller Standort Glyfas mit Blick auf Athen

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