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Korinth

Ein ganz schön tiefer Graben,  dieser Kanal
Ein ganz schön tiefer Graben, dieser Kanal

Die ersten Km in Athen sind ja noch entspannt,  aber dann lande ich halt wieder in den hintersten Gassen,  diesmal in Piräus. Aber dann ist es doch geschafft. Da stehe ich dann an einer Fähre, schnell ein Ticket gekauft und schon geht's los. Rüber nach Salamis, ca. 3 bis 4 km, danach gleich wieder weiter mit der nächsten Fähre, wieder aufs Festland.  1 km, höchstens.  Aber jetzt ist alles entspannt,  ein leichtes Lüftchen von vorne, nur ganz kleine Steigungen,  ganz alleine,  fast immer am Wasser entlang.  Die Strände und Restaurants sind noch verwaist,  es ist heiß,  aber etwas gemässigter durch den starken Dunst. Alles weich gezeichnet.  Bei km 63 gibt's die längere Pause, aber heute nicht ganz solange. Dabei zeigen sich sogar ein paar Wolken,  die das Ganze noch etwas angenehmer machen. Sind ja nur noch 22 km bis Korinth,  das geht jetzt schon. 


Die Autobahn ist heute fast nicht zu sehen,  mein Track führt mich durch ein Raffinerie-Gebiet, wo die breite Straße urplötzlich an ein paar Absperrungen endet. Daneben ist gerade Schichtwechsel, ein Arbeiter winkt, ich soll einfach weiterfahren, die Absperrung ignorieren.  

Mein Track führt mich zum äußersten östlichen Ende des Kanals, die Strecke befindet sich hier noch auf Meereshöhe, überhaupt nichts Spektakuläres. Aber die Brücke ist zu, eine Baustelle.  Ich bin ratlos. Ein Stück den Berg hoch gibt's neben der Autobahn noch eine Strecke. Auch gesperrt.

Ein Autofahrer, der mir gerade entgegen kommt, hupt, legt den Rückwärtsgang ein und erklärt mir mit Gesten, dass ich weeiiiit zurück muss.  Ein Auto von der Straßenmeisterei kommt mir entgegen,  den stoppe ich auch, Achselzucken, keine Ahnung, irgendwie zurück und über die Autobahn.  

Kurz nach einer Mautstelle gelingt es mir, unter der Autobahn durchzufahren. Aber ich komme nicht an die Mautstelle. Lauter hohe Zäune,  keine Lücke, kein Loch im Zaun. Hundegebell wieder überall. 

Ich fahre langsam entlang, dann endet die Straße.  Das letzte Haus davor, ein Typ in der Garage,  den Mund voll von seinem Vesperbrot, aber er kann Englisch.  Er meint, mindestens 10 km zurück und auf die Autobahn.  Oder hier die Böschung hoch, über die Leitplanke steigen und weiter, bis zur Ausfahrt Korinth nach 2 km. Tatsächlich,  hier gibt es keinen Zaun mehr, nur noch die Leitplanke, mindestens 10 m steil nach oben in dichtem Gestrüpp.  Be carefull, Snakes, sagt er. Ich muss das Gepäck abmachen und das Rad zunächst allein hoch bringen.  Laut stapfend, wegen der Schlangen. 

Dann bin ich endlich oben, entspanne mich auf der Autobahn. Es kommt die Ausfahrt Korinth, in der Ausfahrt bemerke ich ein langsam fahrendes Auto hinter mir. Warnblinkanlage, Strassenmeisterei. Sichern mich nach hinten ab. Das hätts jetzt aber nicht gebraucht. Aber die bleiben hinter mir, bis ich an der Brücke bin. Sachen gibt's. 


Es gibt hier ein bisschen Touristenrummel, der Graben ist sehr spektakulär.  Bungee Jumping gibt's hier übrigens auch. Ist aber gerade nichts los. 

Fürs Allgemeinwissen: Der Kanal wurde in den 1890er Jahren in einer Kooperation mit Ungarn gebaut, ist etwa 6, 3 km lang und 84 m tief bei 8 Meter Wassertiefe. Damit kann man sich 325 Seeweg rund um die Peloponnes sparen. 


Also weiter nach Korinth,  die Stadt wirkt aufgeräumt, nach dem Kauf meines Zielbieres stelle ich fest, dass mein Hinterreifen weich ist. Damit ist klar, dass ich die Nacht hier verbringe,  es gibt wieder ein schönes Plätzchen am Strand. Morgen brauche ich vermutlich als erstes einen Radladen. 

94 km , 710 hm. Temperatur,  bis 36 Grad 


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