Diesmal haben wir wieder mal Easy - Tours auf Mallorca gewählt. Isi und Manfred das dritte, ich das zweite Mal. Da kennt man sich dann schon. Die Abläufe sind bekannt, die Tour - Guides und manche Gäste, die ebenfalls schon eine Reihe Aufenthalte bei Easy - Tours auf dem Buckel haben.
Der Wetterbericht hörte sich im Vorfeld ganz optimistisch an, sodaß auch der Vorfreude auf eine schöne Woche nichts im Wege stand.
Zwei persönliche Ziele habe ich mir gesetzt: Mindestens 550 km und einmal den Calobra. Ohne den fahre ich dieses Jahr nicht wieder weg.
Sonntag: Die Sonne scheint, als wir um halb zehn in Palma landen. Schade nur, daß der Busfahrer, der uns abholen soll, was anderes vor hat und uns eine dreiviertel Stunde warten
läßt. Nachdem er dann halb Alcudia mit allen Hotels angefahren hat, um dann endlich auch uns in Can Picafort abzuliefern, überfährt er auf dem Weg dahin noch schnell mal eine Entenfamilie auf der
Umgehungsstraße.
Als wir endlich im Hotel sind, ist der Radshop zu. Siesta bis 16 Uhr. Statt auf dem Rad zu sitzen liegen wir also erstmal untätig am Pool rum und setzen uns einem ersten leichten Sonnenbrand
aus.
Also langt es am Abend gerade noch zu einer kurzen Einführungsrunde über 45 km.
Montag: Am ersten Tag findet wie immer die Gruppenbildung statt. Ganz einfach, wenn man schon mal da war. Man wählt die Gruppe 'Plausch' bei Helmi oder die Gruppe 'Ausdauer' bei Hermann.
Die erste Tour führt erwartungsgemäß durchs flache Land und bringt genau 100 km und 570 Höhenmeter, die anschliessend bei einem Erdbeerkuchen mit hochkant aufgestellten Erdbeeren abgeschlossen wird. Der Brauch hat was. Sieht fast aus wie die Sagrada Familia in Barcelona.
Dienstag: Der Wetterbericht sagt eigentlich 'Sonne', tatsächlich ist es doch eher schwarz am Himmel. Geplant ist heute der Randa. 20 km davor erreicht uns ein kleiner Regenschauer, den wir bei einem Landmaschinenhändler in der Werkstatt aussitzen. Eine halbe Stunde später ist es dann schon wieder rum und der Auffahrt auf den Randa steht nichts im Weg. Kurz vor dem Gipfel kommt es dann dafür aber heftig. Regenjacke an und schell wieder runter nach Montuiri, wo wir die Zeit für eine Pause nutzen. Als wir gestärkt aus dem Lokal treten, ist der Regen wieder vorbei und der Rest entwickelt sich noch ganz angenehm. Am Ende der Tour stehen dann 112 km und 970 Höhenmeter zu Buche, was wir bei der Witterung auch nicht mehr gedacht hätten. Andere Gruppen hat es offensichtlich schlimmer erwischt.
Mittwoch: Die Sonne scheint und der erste Abstecher in die Berge steht an. Über Santa Maria und Bunyola geht es nach Orient. Hier steht der erste nenneswerte Anstieg der Woche im Weg. Immer wieder schön das Hochtal und die Anfahrt auf Orient. Mit einer rauschende Abfahrt nach Alaro beginnt der Rückweg über Llosetta und Sa Pobla nach Can Picafort, das wir nach 115 km und 1060 Höhenmetern erreichen.
Donnerstag: Heute ist eigentlich Ruhetag bei Easy - Tours, also keine geführte Tour auf dem Plan. Das Wetter ist heute noch einigermassen gut angekündigt, während der Freitag Regen bringen soll. Dumm nur, dass für den Freitag als Wochenhöhepunkt der Calobra geplant ist. Wenn ich jetzt bei gutem Wetter den Ruhetag nehme und der Calobra am Freitag dem Regen zum Opfer fällt, geht Ziel Nr. 2 den Bach runter. Deshalb muss heute der Calobra sein, zusammen mit Isi und Manfred, die ihn noch nicht kennen.
Auf der Anfahrt über Caimari und das Kloster Lluc brauen sich zwar schon einige Wolken über den Bergen zusammen, aber richtig bedrohlich sieht es nicht aus. Über den Coll del Reis (728 m) erreichen wir die gigantische Abfahrt nach Calobra. Ein Traum. Nach einem kurzen Aufenthalt in Calobra nehmen wir wieder den umgekehrten Weg nach oben und haben jetzt direkt 700 Höhenmeter vor uns. Lästig sind jetzt nur die Busse, die morgens die Nicht - Radtouristen runtergekarrt haben und jetzt am Nachmittag wieder hochbringen. Nach einem kurzen Sammeln am Kiosk (Abzweigung Sa Calobra - Soller) geht der Weg zurück wie wir gekommen sind. Nach 124 km und 1800 Höhenmeter sind wir wieder im Hotel.
Freitag: Wie angekündigt schifft es beim Aufstehen und während des Frühstücks. Nichts mit Gruppe 'Hermann' und Calobra. Wenn das Wetter jetzt wider Erwarten gut gewesen wäre, hätte ich den Calobra heute nochmals machen müssen (dürfen). So lehnen wir uns entspannt zurück und beschliessen: Ruhetag und Sightseeing in Palma.
Samstag: Die Sonne scheint wieder. Der letzte Ausritt der Gruppe 'Hermann' steht an. Heute gibt es nochmals eine Flachrunde über Inca, Sineu, Monturi und Petra. Diese endet dann bei genau 102 km und 770 Höhenmetern am Radshop von Easy - Tours. Jetzt heißt es nur noch: Wasser marsch, Rad putzen, Pedale weg, Rad abgegeben - die nächsten warten schon.