Provence 2014

Vom 12.4. - 19.5.2014 mit dem RSC nach Vaison la Romaine in der Provence


Nach zweimal Rimini bin ich mal wieder mit dem RSC auf Tour, wie immer von Frank organisiert. Mit 3 Kleinbussen und 24 Leuten fahren wir nachts um 2 los und kommen nach störungsfreier Fahrt kurz vor 12 Uhr in unserem Hotel (was heisst hier Hotel?) in Vaison la Romaine an. Die Sonne scheint wie erhofft, nach kurzer Aklimatisierungsphase geht es dann auch schon mit dem ganzen Haufen auf die erste kleine Einführungsrunde. Diese führt im Tal bzw. am Gegenhang des Mont Ventoux entlang und gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die bevorstehenden Aufgaben dieser Woche. 74 km und 1085 hm bringt diese Einführungsrunde. 

 

Tourenbeschreibungen:

 

Ab Sonntag beginnt die Gruppenfindung. Als Guides stehen Dirk, Gerhard und Frank zur Verfügung. Da Dirk schon mal da war und die ganze Gegend erkundet und per GPS aufgezeichnet hat, bestimmen diese Aufzeichnungen die ganze Woche. Die heutige Tour führt zunächst nordwärts bei einigermaßen böigem Gegenwind.  Da ich aber meistens völlig orientierungslos mitfahre, sind mir die einzelnen Ortsnamen nicht mehr so geläufig. Als wir an unserem Wendepunkt in einem mittelalterlichen Städchen Pause machen wollen, winkt die Bedienung im Cafe gleich ab: Zu viele Leute, zu viel Geschäft. Ok, so ist er, der Franzose.  Also verteilen wir uns im Ort und sitzen dann halt in verschiedenen Cafes rum. 

Am Montag steht für den größten Teil gleich die Königsetappe an. Ich schliesse mich der Gruppe 'Armin' an, der den Mont Ventoux erstmal weiträumig rechtsrum umfährt, um sich dann von Süden her über die Gorge de la Nesgue langsam und mit Respekt anzunähern. Ab Sault wird es dann ernst und nach weiteren 26 km und 1200 Höhenmetern ist dann der Gipfel erreicht. Der Tag ist ideal für die Mont Ventoux - Befahrung, sodaß wir tatsächlich einige Zeit auf dem Gipfel verbringen können, bevor es dann in rasender Fahrt über Bedoin wieder nach Vaison zurückgeht. Danach stehen 132 km und 2380 Höhenmeter auf dem Tacho.

 

Am Dienstag bin ich mit der Gruppe 'Gerhard' unterwegs und merke dann ziemlich spät, dass wir schon wieder in Richtung Gorge de la Nesque unterwegs sind. Egal, die Auffahrt ist grandios, die kann man auch zweimal hintereinander machen. Oben angekommen, wechseln wir gleich auf die andere Seite der Schlucht und fahren in einem südlichen Bogen wieder zurück. Am Ende der Tour nehmen wir noch ein paar ganz steile Wellen mit und lassen uns von ein paar Französischen Rentnern auf einen kleinen Umweg schicken, weil angeblich die Straße gesperrt wäre. Kurz danach sehe ich ein Plakat, auf dem eine Oldtimer - Rallye angekündigt wird. Das ist also die Straßensperrung. Egal, schiesslich wollen wir doch Kilometer machen.  Nach der Rückkehr gibt es nach kurzem Shoppingstopp ein opulentes Vesper mit Rotwein etc. in unserem Garten. 125 km und 1750 Höhenmeter stehen zu Buche. 

 

Am Mittwoch riskiere ich nochmals die Gruppe 'Gerhard', obwohl es hier machmal ziemlich ungemütlich zugeht, was die Pausen anbelangt. Über Buis les Baronnieres geht es über den Ey - Pass und noch einige andere ins weitverzweigte Hinterland und zurück. Dieser Tag ist für mich der landschaftlich schönste überhaupt. Eine Pause gibt's dann doch, in einem Cafe in Remuzat, in dem es angeblich sogar etwas zu essen geben soll. Zumindest am Vortag war das so. Aber heute? Ja, es gibt das Tagesmenü, aber sonst nichts. Super. Nach 137 km und 2300 hm sind wir wieder zurück in unserer Juhe und erfahren betrübliches, nämlich von Rosis Sturz vom Rad.

 Der Donnerstag ist als Ruhetag auserkoren, was aber nicht heißt, dass wir nicht radfahren. Gemütlicher halt. Und nicht so weit. Ohne Stress und mit ausgedehnter Esspause in Orange. OK, es werden tatsächlich nur gemütliche 75 km und flache 480 hm. Nur,  gemütlich zusammenhocken und was essen, geht in der Gruppe 'Gerhard', die heute Gruppe 'Uli' heißt, auch nicht so einfach. Der eine mampft hier seine Pizza, der andere dort seine mitgebrachte Stulle, der Dritte irgendwo irgendwas. Aber am Ende finden wir uns wieder und radeln gemeinsam zurück, wobei wir uns über das eingeschlagene Tempo auch nicht so richtig einig werden.

Der letzte Tag, der Freitag, soll eigentlich der Wärmste der Woche werden, aber leider läßt sich die Sonne so gut wie gar nicht blicken. Statt dessen alles grau in grau und ein kalter Wind. Die Gruppe 'Gerhard' ist heute auf 3 Personen geschrumpft, was zu einem wirklich entspannten Ausritt über den Col de l'Homme mort führt. Da kommen nochmals 119 km und 1700 hm zusammen. Und das Schönste: In Buis les Baronniers gibt es eine richtige Mittagspause, mit Pizza, Salat und einer Halben. Davon habe ich die ganze Woche geträumt.   

 

Radfahrerisch war es also eine super Woche, tolle Landschaften, meistens gute Straßen mit wenig Verkehr. Das Hotel, die Juhe, na ja, kann man mal machen, muss aber nicht. Abends um halb acht wird aufgeschlosssen für's Abendessen, um spätestens halb 10 muss die Bude wieder geräumt sein. Das Frühstück französisch, was schon alles sagt. Ohne eigene Zusatzversorgung aus dem Supermarkt kaum machbar. 

 

Die nicht vorhandenene Abendunterhaltung im Hotel hat trotzdem auch sein Gutes. Es gab dafür jeden Abend den kleinen Spaziergang ins Zentrum von Vaison la Romaine, wo es für relativ wenig Geld (für französische Verhältnisse) Bier und Wein gab. 

 

Alles in Allem eine tolle Woche mit netten Leuten und viel gemeinsamem Spaß. Alles Gute Rosi, gute Besserung und schnelle Rückkehr auf's Rad.